Wohnen hat Geschichte - Geschichtswettbewerb am Stein
Fünf Schülerinnen und ein Schüler vom Stein haben am angesehensten Wettbewerb zum Thema Geschichte in Deutschland teilgenommen. Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten wird alle zwei Jahre durchgeführt und stand diesmal unter dem Thema „Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte“.
Der Geschichtswettbewerb findet alle zwei Jahre statt und wird unter der Schirmherrschaft des
Bundespräsidenten von der Körber-Stiftung ausgerichtet. Unter dem Thema „Wohnen hat Geschichte“ konnten die jungen Historikerinnen und Historiker ihre eigenen Forschungen anstellen. Wohnen ist ein Thema, das uns alle betrifft und sich trotzdem in verschiedenen Gesellschaften und Zeiten ganz unterschiedlich gestaltet wurde.
Johanna und Barbara Schneider haben sich mit einer etwas ungewöhnlichen Wohn- und Lebensgemeinschaft beschäftigt, die es im Umfeld Münsters in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegeben hat, nämlich die Bewohnerinnen und Bewohner des Rüschhauses um die Dichterin Annette von Droste Hülshoff.
Die Küche als Mittelpunkt des Hauses hat Anna Dzyuba untersucht. Am Beispiel verschiedener Küchen aus verschiedenen Zeiten und gesellschaftlichen Schichten werden die Lebensumstände in der Vergangenheit deutlich. Es wird deutlich, wie sich Kochen, Essen und Wohnen gegenseitig beeinflussen.
Pia Sophie Voßhans hat die Geschichte eines Hofes bei Havixbeck und der Menschen nacherzählt, die auf ihm gelebt und gearbeitet haben. Von der Landwirtschaft, einen Brand, die Nutzung als Ausfluglokal bis hin zum Zuhause einer Familie reicht die Spanne der Arbeits- und Wohnformen und die Weise, wie die verschiedenen Bewohner ihre jeweiligen Spuren auf dem Hof hinterlassen haben.
Marcel Barnett Manrique beschreibt die Bauschritte bei der Anlage und Bebauung des Auenviertels, die sich anhand verschiedener Luftbilder aus den letzten Jahrzehnten ablesen lassen. Alte Straßenzüge verschwinden und neue werden geplant und gebaut. Eine neue Schule - unser Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, ist als Baustelle schon sehr früh im Viertel zu erkennen.
Esther Slump stellte sich angesichts des unserer Schule benachbarten Kasernengeländes, das ja gerade zu einem neuen Wohnviertel umgebaut wird, die Frage, ob die dort stationierten Soldaten dort nur ausgeharrt, gewohnt oder wirklich gelebt hätten. Sie verfolgt bei ihrer Untersuchung die Spur der britischen Soldaten der Oxford-Kaserne und ihrer Wohn— und Lebensverhältnisse in der Kaserne und im Stadtteil Gievenbeck.
Alle sechs teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben sich über ein halbes Jahr hinweg mit ihrem Projekt beschäftigt, haben Quellen und Informationen recherchiert und so manche Hürde überwunden, ohne aufzugeben. Dies ist eine große Leistung, die auf einem Festakt im Rathaus zusammen mit allen Beteiligten der münsterschen Schulen Mitte Juni gewürdigt wird. Ob eine Arbeit einen Förderpreis oder gar einen Landessieg erringt, muss die Jury des Geschichtswettbewerbs entscheiden. Wir drücken die Daumen!
Franz Strukamp
