Geschichte am FSG

Das Fach Geschichte
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In diesen drei Dimensionen findet menschliches Erleben, Planen und Erinnern statt:
Woher komme ich?
Woher habe ich meine Eigenschaften und Charakterzüge?
Wie sind meine umgebende Welt und Gesellschaft geworden, wie sie sind?
Dieses fragende Erinnern und Entdecken der Vergangenheit ist die grundlegende Handlung für Geschichte.
Die Perspektive des Faches Geschichte lässt für die Schülerinnen und Schüler u.a. erkennbar werden, wie menschliche Gesellschaften entstanden sind, wie diese sich in Raum und Zeit entwickelt haben und welche Entwicklungsprozesse bis in die Gegenwart hinein wirken, gesellschaftliche Verhältnisse prägen und dadurch Urteilen und Handeln der Menschen und ihr Planen in die Zukunft beeinflussen. Das Fach Geschichte trägt auch zur Orientierung bei, indem es bei der Beschäftigung mit vergangenen Zeiten oder anderen Kulturen Fremdes (oder auch Alternativen zum Heute,) aufzeigt, die historische Gebundenheit des gegenwärtigen Standortes erkennbar werden lässt und damit die Möglichkeit zu dessen kritischer Würdigung eröffnet.

Was das Fach Geschichte am FSG besonders macht: Projekte, AG und Kooperationen
Neben dem und über den regulären Unterricht hinaus bietet Geschichte vielfältige Angebote an Projekten, AG und außerschulischen Lernorten an.

Tommy-Projekt in der Jahrgangsstufe 6

Tommy Projekt Zeichnung

Zum Gedenken an die Judenvernichtung im Nationalsozialismus veranstaltet die Fachschaft Geschichte im Rahmen des Holocaustgedenktages jährlich in der Woche um den 27. Januar an unserer Schule verschiedene Projekte und Aktionen in den einzelnen Jahrgangsstufen. Auch die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6, die gerade mit dem Unterrichtsfach „Geschichte" begonnen haben, nähern sich mit einem Projekttag zur Geschichte des kleinen Tommy auch erstmals der Geschichte der Judenvernichtung an.

Der jüdische Junge Tommy wurde im Januar 1941 in der Nähe von Prag als erstes Kind von Hans und Bedrich Fritta geboren. Am 4. Dezember des gleichen Jahres – Tommy war noch nicht einmal ein Jahr alt – musste die kleine jüdische Familie auf Befehl der Nationalsozialisten ihr Zuhause verlassen und in das südlich von Limerice gelegene Ghetto Theresienstadt ziehen.
Tommys Vater malte für seinen Sohn in dieser Zeit Bilder, die Wünsche, Sehnsüchte, Gedanken und Vorstellungen darstellen. Anhand der Beschäftigung mit dem Bilderbuch können die Schülerinnen und Schüler über das Leben im Ghetto lernen, Fragen stellen und Antworten finden, so dass ein alltagsgerechter Zugang zu dem Thema möglich wird.

Gruppe im Ganztag

Jede Klasse verlässt einen Vormittag im Januar den Klassenraum und arbeitet in unserem Ganztag mit zwei GeschichtslehrerInnen an dem Projekt. Ein Projekttagebuch begleitet den Lern- und Erfahrungsprozess der SchülerInnen und gibt auch den Eltern die Möglichkeit, Einblicke in die Gedanken und Erfahrungen ihrer Kinder zu dem Thema zu erhalten.

Kooperation mit dem Archäologischen Museum der WWU Münster
Unser Kooperationsvertrag mit dem Archäologischen Museum der WWU ermöglicht es Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 6 im Rahmen des Geschichtsunterrichts an einem intensiven Workshop zum Alltag in der Lebenswelt der Polis Athen teilzunehmen. Im Archäologischen Museum am Domplatz setzen sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen und angeleitet von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Fachbereichs Archäologie mit den Tätigkeitsbereichen von Frauen und Männern, Aspekten aus der Kindheit, der athenischen Tracht und ihrer Funktion sowie dem Thema Sport in der Antike auseinander. Durch die Begegnung mit originalen Bild- und Sachquellen in Museum und Magazin erkunden die Schülerinnen und Schüler zudem die Arbeitsweise eines Archäologen und eignen sich wichtige Methodenkompetenzen an. Am Ende des Workshops wird jeder der Schüler zum Experten und präsentiert „sein" Objekt den Mitschülern. Die Reaktionen der bisher teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sind einhellig positiv und begeistert: Geschichte wird greifbar und lebendig.

Archäologisches Museum Schülerin mit Tonkrug

  Archäologisches Museum Gruppe

Über den Kooperations-Vertrag ist es überdies möglich, besonders interessierte und geeignete Schülerinnen und Schüler des Stein-Gymnasiums als Praktikanten an das Archäologische Museum zu vermitteln.

Geschichtswettbewerb
Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft können sich Schülerinnen und Schüler auf die Teilnahme am Geschichtswettbewerb der Körber-Stiftung vorbereiten.

Logo Geschichtswettbewerb

 

Die Erstellung einer Arbeit für diesen Wettbewerb (alleine oder in einer Schülergruppe) bietet eine große Chance, eigenständig einen Themenbereich fachwissenschaftlich zu erforschen und sich mit Neugier und innerer Anteilnahme motiviert, fragend der eigenen Geschichte oder der Geschichte anderer Menschen zuzuwenden.
Zum letzten Wettbewerbsdurchgang sind drei Projekte zum Thema „Anders sein. Außenseiter in der Geschichte“ eingereicht worden. Untersucht wurden unter anderem die Einführung der Koedukation am FSG, also den „ersten Jungs am Stein“ und wie schwierig es war, als Rollstuhlfahrer mit dem Stadtbussen zu fahren und wie sich das geändert hat.

Unterricht

Übersicht
Sekundarstufe I: In den Jahrgangsstufen 6, 7 und 9 wird das Fach Geschichte zweistündig unterrichtet. In den Jahrgangsstufen 5 und 8 gibt es keinen Geschichtsunterricht.
Sekundarstufe II: In der gymnasialen Oberstufe kann Geschichte als Grundkurs wie auch als Leistungskurs/ Neigungskurs gewählt werden. Die Schülerinnen und Schüler können im Fach Geschichte das Abitur ablegen.
Neben den eingeführten Schulbüchern (Sekundarstufe I: „Zeiten und Menschen, Schöningh Verlag, Sek II: Zeiten und Menschen Oberstufe, Schöningh Verlag) stehen umfangreiche Materialien aus dem Geschichtsfachraum bzw. der Geschichts-Sammlung und der Mediathek zur Verfügung, z.B. Karten, DVDs, Videos, Tondokumente und Fachbücher.
Außerschulische Lernorte (z.B. das Archäologische Museum der Universität Münster, Stadtmuseum, Stadt- und Landesarchiv, Villa ten Hompel) und Zeitzeugenbesuche bereichern den Unterricht.

Aufgaben und Ziele
Die Beschäftigung mit politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, ökologischen und kulturellen Ereignissen, Prozessen und Strukturen der Vergangenheit hat zum Ziel, bei den Schülerinnen und Schülern die Entwicklung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins zu fördern.

<p">Dieses Geschichtsbewusstsein entwickelt sich in dem Maße, wie Schülerinnen und Schüler historische Kompetenz erwerben, also fachspezifische Fähigkeiten, die erforderlich sind, um Phänomene als historisch bedeutsam zu erfassen, (möglichst) selbstständig zu untersuchen und gewonnene Erkenntnisse darzustellen und Folgerungen für Gegenwart und Zukunft zu ziehen.

Merkmal des neuen Lehrplans ist die Orientierung an vier Kompetenzen:

  • Sachkompetenz: Wissen über Zeitvorstellungen, historische Ereignisse, Personen, Prozesse, Strukturen, ideengeschichtliche Vorstellungen und Verfügung über fachliche Begriffe

  • Methodenkompetenz: Verfügung über Verfahren, um historische Abläufe und Strukturen zu analysieren (z.B. Interpretation von Quellen verschiedener Gattungen und kritische Auseinandersetzung mit Formen historischer Darstellung) und Fähigkeit, historische Sachverhalte eigenständig, adressatengerecht und fachsprachlich korrekt darzustellen.

  • Urteilskompetenz: Befähigung zu einer selbstständigen, begründeten Beurteilung historischer Ereignisse und Zusammenhänge

  • Handlungskompetenz: Befähigung, erworbenes Wissen, methodische Fertigkeiten und Urteilskompetenzen einzusetzen und für historische Orientierung zu nutzen.

Um am Ende der Sekundarstufe I (Klassen 5-9) die Ziele des Faches sowie damit die erforderliche Anschlussfähigkeit für den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe erreichen zu können, ist ein fortschreitender Aufbau von Kompetenzen erforderlich.

LAMM-Geschichte und das Methodenlernen im Geschichtsunterricht
Im zweiten Halbjahr der Klassenstufe 7 ist der LAMM-Unterricht dem gesellschaftswissenschaftlichen Lernbereich zugewiesen, sodass ggf. das Fach Geschichte mit einer zusätzlichen Schulstunde unterrichtet wird, die speziell auf das (auch überfachliche) Methodenlernen ausgerichtet ist. Dabei baut der Unterricht einerseits auf den Ergebnissen des LAMM-Unterrichts vergangener Schuljahre auf, aber andererseits auch auf das Methodenlernen im Geschichtsunterricht der Klasse 6. Im schulinternen Curriculum für das Fach Geschichte der Klassenstufe sind – angeknüpft an die Inhaltsfelder des Kernlehrplanes Geschichte – methodische Schwerpunktsetzungen vorgeschlagen, die im LAMM-Unterricht erlernt werden sollen.
Zunächst kann in einer fachübergreifenden Perspektive der Umgang mit bestimmten Materialien oder Lernstrategien erarbeitet werden, bevor dann die spezielle historische Perspektive auf diese eingeübt wird. Hierfür hat die Fachschaft Geschichte eine Reihe von Methodenkarten erstellt, die zur Sicherung und Einübung der jeweiligen Lernmethoden dienen. Diese sollen von den Schülerinnen und Schülern über die ganze Sekundarstufe I gesammelt werden, sodass am Ende der Klasse 9 jede Schülerin und jeder Schüler ein Methodenportfolio als Grundlage für die Sekundarstufe II zur Verfügung hat. Neben dem Lehrplan, orientieren sich die Methodenkarten an dem begleitenden Lehrwerk. 

Methodische Schwerpunkte können u.a. sein:

  • die Untersuchung von Bildquellen, insbesondere Karikaturen, verschiedene Textquellen, Karten, Schaubildern, Statistiken und Grafiken,
  • die Anfertigung von Zeitleisten, Flussdiagrammen und Lernplakaten,
  • die Durchführung einer Internetrecherche und eines Referats.

Methodenkarten Sekundarstufe I

Leistungsbewertung
Das Fach Geschichte ist versetzungsrelevant im Rahmen der Fächergruppe II (Nebenfächer). Klassenarbeiten werden nicht geschrieben. Die Leistungsbewertung erfolgt ausschließlich im Beurteilungsbereich „Sonstige Mitarbeit“. Dazu gehören:

Klausuren im Fach Geschichte in der Sekundarstufe II
Neben der Facharbeit können die Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe mit den für sie bisher noch nicht bekannten Herausforderungen von Klausuren im Fach Geschichte konfrontiert werden.
Der Schwerpunkt liegt dabei - gerade zu Beginn in der Einführungsphase -  auf der Quellenanalyse, die neben den bereits aus anderen Fächern bekannten Herausforderungen der Darstellungsleistung ihre Schwierigkeit in der historischen Erläuterung und Beurteilung von Quellen(-aussagen) besitzt. Die folgenden Informationsblätter sollen bei der adäquaten Anfertigung von Quellenanalysen helfen und die Kriterien ihrer Bewertung vermitteln.

Methodenblatt Quellenanalyse   
Darstellungsleistung in Geschichtsklausuren

Neben der klassischen Analyse von Quelltexten werden die Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe und im Abitur mit der Interpretation von Bildquellen und Texten konfrontiert, die aus der Feder von Historikern Geschichtliches darstellen oder als Argument verwenden (hist. Darstellungen/ Sekundärliteratur). Auch hierfür stehen zwei Methodenblätter bereit.

Methodenblatt Bildquellen  
Methodenblatt Sekundärliteratur

Leitfaden zur Erstellung einer Facharbeit
Im Laufe seiner Schulkarriere wird jede Schülerin und jeder Schüler immer wieder mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. All diese Herausforderungen haben zum Ziel, den Schüler auf den anstehenden größten Schritt in und nach der Schulkarriere – den Wechsel von der Schule in das Berufs- oder Studienleben – vorzubereiten.
Eine zentrale Rolle dafür nimmt die Facharbeit in der Jahrgangsstufe Q1 als Vorbereitung auf wissenschaftliche Hausarbeiten im Studium ein. Folglich bietet die Facharbeit den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich intensiv mit selbst gewählten Themen auseinanderzusetzen, konfrontiert sie aber auch mit neuartigen Problemen, für die die Fachschaft Geschichte mit dem folgenden Leitfaden eine Hilfestellung leisten will.

Leitfaden zum Downloaden

Informationen zu den Lehrplänen und zur Leistungsbewertung finden Sie im Downloadbereich der Fachschaften.