Elternabend zur Medienerziehung
Am vergangenen Donnerstag fand in der Schule ein Elternabend zur Medienerziehung statt, geleitet von der Referentin Frau Bijelic. Der Abend begann mit einer interessanten Rückschau auf die Medien, die Eltern früher genutzt haben, und beleuchtete die Konflikte, die bereits damals zwischen den Generationen entstanden, wie das Gameboyspiel, das noch zu Ende gespielt, oder das Tamagotchi, das noch gefüttert werden musste. Diese historische Perspektive erinnerte die Anwesenden daran, dass Medienkonflikte kein neues Phänomen sind.
Im Mittelpunkt des Abends stand das Smartphone und dessen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Frau Bijelic betonte, dass Kinder schon in frühester Kindheit am Modell der Eltern lernen, dass Apps wie WhatsApp und YouTube ganz selbstverständlich zum Leben dazugehören und die Kinder lernen, dass man mit anderen digital kommuniziert, Bilder verschickt und Kinderlieder über das Internet abgespielt werden. Diese Erkenntnis führte zu einer kritischen Selbstreflexion der Eltern über ihr eigenes Medienverhalten.
Ein besonders interaktiver Teil des Abends war die Diskussion über WhatsApp-Chatverläufe, die auf Zetteln verteilt wurden. Die Eltern tauschten sich lebhaft über verschiedene Themen aus, darunter verstörende Kettenbriefe wie "Momo" und einfache Emoji-Reihen. Der Kettenbrief "Momo" verbreitete beispielsweise Angst und Schrecken, indem er Kindern drohte, sie oder ihre Familien zu verletzen, wenn sie nicht bestimmten Anweisungen folgten. Eine einfache Emoji-Reihe hingegen konnte harmlos erscheinen, aber dennoch Missverständnisse und Fehlinterpretationen hervorrufen. Diese Diskussionen verdeutlichten die Vielfalt und die potenziellen Gefahren der digitalen Kommunikation. Der Austausch war für die Eltern besonders wertvoll, da sie ihre eigenen Erfahrungen und Sorgen teilen und voneinander lernen konnten. Schließlich wurde klar, dass Messenger wie WhatsApp zentrale Apps sind, über die Inhalte im Internet verbreitet werden können. Alles kann hierüber geteilt werden, was die Bedeutung einer verantwortungsvollen Nutzung noch einmal unterstrich.
Die zentrale Botschaft des Abends war, dass Kinder bei der Mediennutzung noch stärker begleitet werden müssen als bei anderen Aktivitäten. Smartphones bieten viele spannende Möglichkeiten, und Kinder sind naturgemäß neugierig und wollen diese Welt entdecken. Ein bloßes Verbot ohne begleitende Gespräche kann dazu führen, dass Kinder sich von ihren Eltern entfremden.
Frau Bijelic betonte die Wichtigkeit, mehrere Anlaufstellen für Probleme aufzuzeigen. Dazu gehören auch die Medienscouts der Schule, die in der fünften Klasse eine Unterrichtseinheit zu WhatsApp-Regeln durchführen. Als Schule können präventive Angebote im Unterricht sowie durch die Medienscouts geschaffen werden. Es muss jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule geben.
Am Ende des Abends wurde Frau Bijelic herzlich für ihre wertvollen Einblicke und Anregungen gedankt. Ihr Vortrag regte alle dazu an, über die eigene Mediennutzung nachzudenken und wie Kinder besser dabei unterstützt werden können, sicher und verantwortungsbewusst mit digitalen Medien umzugehen. Der Elternabend wurde von den Teilnehmenden als äußerst gelungen und informativ empfunden und zeigte einmal mehr, dass Medienerziehung eine gemeinsame Aufgabe von Eltern und Schule ist. Nur durch Zusammenarbeit und offene Kommunikation können Kinder bestmöglich auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorbereitet werden.