Warum Latein lernen?

Latein lernen - eine Welt entdecken

Im Lateinunterricht tauchst Du tief ein in eine ganz andere Welt: die römische Antike. Wie haben Menschen in Italien und am Mittelmeer früher gelebt? Was sie wohl gedacht und getan haben? … Das alles erforschen und entdecken wir im Lateinunterricht!

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Manchmal wirst Du begeistert sagen: „Hätte ich bloß damals schon gelebt!“, manchmal wirst Du aufatmen: „Was für ein Glück, dass ich heute lebe!“ – Unsere Reise in die Antike wird auf jeden Fall ein Abenteuer!

Das Besondere am Lateinunterricht: Wir entdecken die römische Antike anhand von den unterschiedlichsten spannenden Texten!

Zum Beispiel sind wir hautnah dabei, wenn Marcus, Quintus und Rufus einen Dieb durch die Subura, ein gefährliches Stadtviertel Roms, jagen. Dieser hat in den Thermen einen geheimen Brief an den Senator Cicero gestohlen und muss unbedingt gestoppt werden. Zuerst kommt er nochmal davon …

Später begleiten wir Cicero, Marcus und Quintus auf das Kapitol, wo sie mit einem Tieropfer die Götter Jupiter, Juno und Minerva um einen Gefallen bitten wollen. „Der arme Stier!“, denkt Quintus und kneift die Augen zusammen. Doch da erblickt Marcus den Dieb erneut und rennt los …

Am Ende bitten die drei Jungen Scintilla um Hilfe, die als Mädchen aus der Plebs, dem einfachen Volk, im alten Rom zwar nicht zur Schule gehen darf, es aber faustdick hinter den Ohren hat. Sie kennt jeden Winkel der Subura und lotst die Jungen zum Versteck des Briefes … Jetzt heißt es: „Vorsicht! Schnell weg hier!“ Oder, wie Marcus sagt: „Properate, cito, cito! Periculum est!“

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Geheimnisvolle Texte

Marcus und seine Freunde sprechen Latein, die Sprache im alten Rom. „Aber Latein ist doch tot!“, denkst Du jetzt vielleicht. Das ist nicht ganz falsch, denn diese Sprache spricht heute – außer vielleicht bei Percy Jackson – niemand mehr.

Als Lesesprache musst Du sie im Lateinunterricht nicht aktiv sprechen. Die Sprache im Unterricht ist Deutsch – anders etwa als bei Spanisch und Französisch. Latein „sprichst“ Du nur dann, wenn Du den Text vorliest. Das ist ganz leicht, denn Latein wird so ausgesprochen, wie es dasteht.

In den zweitausend Jahre alten Texten bleibt die Sprache aber doch ein bisschen lebendig. Das Verstehen eines lateinischen Textes ist so wie das Lösen eines Rätsels: Du knobelst so lange, bis Du das Geheimnis des Textes gelüftet hast. Als Sprachforscher*in brauchst Du dazu Geduld und Genauigkeit.

Wenn Du verstanden hast, was der geheimnisvolle Text meint, dann schreibst Du es auf Deutsch auf. Das nennt man Übersetzen: Ein Text wird aus der einen Sprache (Latein) in die andere Sprache (Deutsch) übertragen. Das Übersetzen ist die wichtigste Tätigkeit im Lateinunterricht – und das Knobeln macht echt viel Spaß!

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Im Sprachlabor

Im Lateinunterricht geht es immer wieder zu wie in einem Labor.

Mit großer Sorgfalt – quasi mit einer Lupe – untersuchen wir ganz kleine Dinge: Lateinische Wörter und Sätze.

Gemeinsam mit Deinen Mitschüler*innen findest Du zum Bespiel an einem lateinischen Text selbst heraus, was die Präpositionen „bei“, „vor“, „in“ und „heraus“ auf Latein bedeuten und wie der Römer sie verwendet.

Mit Schaubildern, Merksätzen und Eselsbrücken ist das Lernen von Grammatik und Vokabeln ganz leicht.

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Du als Sprachexpert*in

Mit der Zeit wirst Du ein richtiger Sprachprofi! Das hilft Dir auch für andere Fächer: Deutsch, Englisch und alle Sprachen, die Du später noch lernen möchtest.

So haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Lateinunterricht dabei hilft, die deutsche Sprache besser zu beherrschen. Denn beim Übersetzen achten wir auch darauf, gutes Deutsch zu benutzen. Deutsche Texte verstehen Lateinschüler*innen besser als Schüler*innen, die kein Latein gelernt haben.

Selbst Fremdwörter sind für Dich bald kein Problem mehr: Mit Deinen Lateinkenntnissen kannst Du sie leicht entschlüsseln und selbstständig verwenden. Viele von ihnen kommen nämlich aus dem Lateinischen.

Das gilt natürlich ganz besonders für die romanischen Sprachen. So nennt man die modernen Fremdsprachen, die sich aus dem Lateinischen entwickelt haben:

Auf Latein heißt „Sprache“ übrigens „lingua“ – Unten kannst Du erkennen, was daraus in den modernen Fremdsprachen geworden ist: Es sieht ganz ähnlich aus. So ist es mit vielen Wörtern. Wenn Du Latein lernst, wirst Du moderne Fremdsprachen leichter lernen können. Brückensprache nennen wir das.

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Nachhaltiger Kompetenzaufbau mit Latein

Lateinunterricht ist Unterricht für Entdecker*innen. Hier lernst Du alles, was Du für Deine spannende Reise brauchst. Je mehr Latein Du schon beherrschst, desto tiefer tauchen wir in die unbekannte Welt der römischen Antike ein.

Was Dich dabei erwartet?

Klasse 7 und 8

In den ersten beiden Lernjahren arbeiten wir mit unserem modernen Lehrbuch Adeamus 1. Hier übersetzen wir spannende Texte, die extra für Lateinschüler*innen neu geschrieben worden sind, und lernen eine besondere römische Familie kennen: Die Tullier.

Der Junge Marcus Tullius Cicero lebte vor über 2000 Jahren im alten Rom und erlebt mit seinem Cousin Quintus und seinen Freunden Rufus und Scintilla viele Abenteuer.

Sein Vater ist der Senator und Schriftsteller Cicero. Seine Texte lesen wir heute immer noch im Lateinunterricht! In den Texten lernst Du außerdem die wichtigste Grammatik und viele Vokabeln.

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Klasse 9 und 10

Danach arbeiten wir mit Adeamus 2. Wir lesen nun gemeinsam Texte, die auf Originaltexten aus der Antike basieren, und bereiten Dich somit gezielt auf die Oberstufe vor. Das ist ganz schön abwechslungsreich:

Bei Livius lernen wir alles über die Anfänge Roms (à la „753, Rom schlüpft aus dem Ei.“), beim Gallischen Krieg schauen wir ganz genau hin und decken auf, was Caesar wirklich mit seinem Gallienfeldzug erreichen wollte.

Cicero, den wir ja schon aus Adeamus 1 kennen, rettet (mal wieder) die Republik und Ovid erteilt uns in der Ars Amatoria, der „Liebeskunst“, Ratschläge fürs Dating – voll peinlich.

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Einführungsphase

In der EF übersetzen wir dann gemeinsam Texte, die von antiken Autoren geschrieben worden sind, Originallektüre.

 So erhebt Cicero Anklage gegen den schmierigen und gierigen Verres. Klar, dass der Typ schuldig ist – Aber kann Cicero diesen Prozess gewinnen, wenn Verres die Richter mit Goldmünzen bestochen hat? 15 
Ovids Metamorphosen stecken voller Überraschungen: In den Geschichten, die der augusteische Dichter erzählt, erleben mythische Gestalten und Götter ein Auf und Ab zwischen Glück und Niederlage, Bangen und Hoffen, Freude und Heil. In der Antike kannte jeder diese Mythen, und noch heute faszinieren sie die Menschen; in Bildern, Comics, Filmen, Musicals und Raps. 16

 Am Ende der EF erhältst Du das Latinum, wenn Du Deine Lateinkarriere am Stein mit der Note 4 oder besser abschließt. Mit dem Latinum kannst Du später nachweisen, dass Du „ausreichende Lateinkenntnisse“ hast, wenn Du Dich an der Uni für ein Studium einschreiben möchtest. Für viele Berufe ist Latein sehr nützlich; schau selbst:

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