Merkmal des neuen Lehrplans
Merkmal des neuen Lehrplans ist die Orientierung an vier Kompetenzen:
Sachkompetenz: Das Verstehen gesellschaftlicher, politischer sowie ökonomischer Strukturen und Prozesse setzt neben der Aneignung vor allem den Umgang mit fachspezifischen Begriffen und Sachverhalten voraus. Je nach Abstraktionsvermögen und Kenntnisstand gilt es, dieses Deutungs- und Orientierungswissen im jeweiligen Kontext abzugleichen, anzuwenden und fortdauernd weiterzuentwickeln.
Methodenkompetenz: Die Methodenkompetenz bildet die Fähigkeiten und Fertigkeiten ab, die ein selbstständiges Erschließen, Auseinandersetzen, Analysieren, Beurteilen und Darstellen fachtypischer, ständig wechselnder Problemstellungen im Bereich der Soziologie, Politikwissenschaft und Ökonomie ermöglichen. Fachmethodische, aber auch fachübergreifende Verfahren und Arbeitstechniken stellen dabei das Instrumentarium dar, das kontextgebunden vermittelt und umgesetzt wird. Ferner geht es um die zielgerichtete Anwendung sowie die Organisation des eigenständigen Weiterlernens.
Urteilskompetenz: Gesellschaftliche, politische und ökonomische Urteilskompetenz basiert auf der erworbenen Sachkompetenz. In diesem Zusammenhang geht es um ein selbstständiges, abgewogenes, begründetes, auf Kriterien und Kategorien gestütztes, reflektierendes Bewerten und Beurteilen. Hierzu gehören – mit Blick auf die gegenwärtige sowie die in die Zukunft gerichtete Perspektive der Schüler_innen – gleichermaßen das Finden eines eigenen begründeten Standpunkts bzw. Urteils wie auch ein verständigungsorientiertes Abwägen im Diskurs mit anderen.
Handlungskompetenz: Handlungskompetenz schafft auf der Basis von Sach-, Methoden- und Urteilskompetenz die Möglichkeit zur aktiven, verantwortungsbewussten, emanzipierten und reflektierten Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Leben bzw. zur Einflussnahme auf dieses. Dabei geht es um die – ggf. auch fachübergreifende – Vernetzung von Denken, Reflexion und Handeln. Produktive Kenntnisse und Fähigkeiten sind vor diesem Hintergrund nicht voneinander zu trennen. Aus diesem Grund umfasst der Bereich der Handlungskompetenz drei Ebenen der Handlungsorientierung: produktives Gestalten, simulatives und reales Handeln.
Um am Ende der Sekundarstufe I (Klassen 5-9) die Ziele des Faches sowie damit die erforderliche Anschlussfähigkeit für den Unterricht in der gymnasialen Oberstufe erreichen zu können, ist ein fortschreitender Aufbau von Kompetenzen erforderlich.