Fermo
Zum 19. Schüleraustausch (Mai 2008) des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums mit dem Liceo scientifico e linguistico „T.C. Onesti“ im mittelitalienischen Fermo hielten sich 19 Schülerinnen und Schüler mit ihren begleitenden Lehrern Petra Holtkamp und Peter Meurer Anfang Mai für 10 Tage an der Adria auf. Ihre im Unterricht erworbenen Sprachkenntnisse konnten sie so in den Gastfamilien durch persönliche und freundschaftliche Begegnungen in herzlichster Atmosphäre anwenden und vertiefen.
Zusammen mit ihren italienischen Partnern besuchten sie morgens stundenweise den Unterricht an der Gastschule. Gefragt waren die Deutschen aus Münster besonders als Muttersprachler beim „Giornata in Lingua“, als sie den Italienern die Tücken der
deutschen Sprache vermeiden und „gutes Deutsch“ sprechen halfen.
In 4 großen Wettbewerbsaufgaben, deren Lösung den ganzen Tag in Anspruch nahm, mussten alle in Gruppen eingeteilt 1 italienisches Kochrezept formulieren und praktisch ausführen, je 1 deutsches und ein italienisches Lied einstudieren, das jeweilige Schulsystem des Partnerlandes erläutern und ein deutsches Märchen: Die Bremer Stadtmusikanten in die beiden Sprachen übertragen und gestaltend vortragen. Während des Gegenbesuches im kommenden September geht es auf Exkursion nach Bremen.
Den acht glücklichen Gewinnern der gemischt deutsch-italienisch besetzten Gruppen winkte als Preis je ein hochwertiger MP3-Player, aber auch die anderen gingen nicht leer aus.
Ziel der ganztägigen Kulturexkursion war Urbino, wo die Schülerinnen und Schüler im weltberühmten und zum Weltkulturerbe der Menschheit gehörenden Palazzo ducale die Schönheit und die architektonische Harmonie der Renaissance ebenso bestaunten wie die kunstvollen Fresken von Raphael und den Gemäldeschatz im Palast des großen Kunstfreundes und –förderers Federico Montefeltrone.
Als zweites Highlight hatten die Italiener der Gruppe aus Münster ein Naturerlebnis der besonderen Art vorbereitet: Ein Wanderung in der berühmten „ Gola di infernaccia“, eine wildromantische „Teufelsschlucht“ in den „Monti Sibillini“, eines der berühmtesten Naturreservate in den Abruzzen.
Um den kräftezehrenden Erfolg dieser Klettertour über wasserumtoste, engste und steilste Pfade zu sichern, verzichte die Gruppe auch nicht auf den Aufstieg zu jenem 92-jährigen Eremiten, der seit über 40 Jahren auf der Spitze eines Einzelberges ein Kirchlein baut, und der mit der Vollendung des Glockenturmes auch der Vollendung seines Lebenswerkes in dieser natürlichen Abgeschiedenheit entgegensieht.
Vollendet war dann nach zweistündigem Abstieg auch die Erschöpfung der westfälischen Flachlandradler.
Leider kam der unvermeidbare Abschied dann doch zu schnell: ein gemeinsames Picknick in der Schule, herzliche Umarmungen und manche Träne im Auge begleite die Gruppe zum Bus von Fermo nach Rom, von wo aus der Flieger dann zwei Stunden später in Greven-Osnabrück aufsetzte und die Zeit bis zur Ankunft der Italiener im Herbst begann.
